Wasseraufbereitung vom Ganges Wasser zum Trinkwasser WHO-Standard
18. Dezember 2016
Medical Camp 2016 – ….die himmlische Eingebung ….
23. Dezember 2016

Liebe Freunde der GMP Stiftung,

auch auf das zweite und dritte Jahr unserer noch recht jungen Stiftung (Gründung November 2013) blicken wir voller Stolz zurück. Wir sind unglaublich dankbar, denn ohne Ihre großzügigen Spenden und unermüdliche Unterstützung hätten wir die geplanten  Projekte – trotz einiger herber Rückschläge – nicht umsetzen können.

2014 und 2015 waren Jahre voller Höhen und Tiefen. Wir haben gelacht, geweint und viel für unsere Visionen gekämpft.

Die weisen Worte des deutschen Sozialwissenschaftlers Gustav von Schmoller beschreiben die Arbeit der Dr. Georg Michael Praetorius Stiftung sehr treffend:

„Ein ehrlicher Kampf der Überzeugungen und Prinzipien kann der Sache nicht schaden, er kann sie nur fördern!“

Unsere Überzeugung ist der Motor und unsere Prinzipien sind der Treibstoff: Wir wollen mit unserer Arbeit, das Leben der bitterarmen Bergbevölkerung im Norden Indiens und in Nepal etwas mehr Lebensqualität schenken, ein Stück von unserem Glück, das wir hier zu Hause genießen dürfen, abgeben.

 

2014 – Das Jahr im Zeichen der Medizin

Wir erinnern uns: 2013 geht als trauriges Katastrophenjahr mit der Jahrhundertflut in der Region um Uttarkashi in die Geschichte ein. Über 30.000 Menschen verloren ihr Leben. Unzählige Familien standen vor dem Nichts, nachdem ihr Hab und Gut von der Mutter Ganga (so wird der heilige Ganges im Volksmund genannt) einfach weggespült wurde.

Umso schöner zu sehen, dass nach dem Wiederaufbau und unserer Hilfe sich das Leben 2014 dort wieder normalisierte. Die Dr. Georg Michael Praetorius Stiftung konnte sich wieder auf ihre Hauptaufgaben konzentrieren. Ab Januar organisierten wir für die Bergbevölkerung der ganzen Region monatliche „Charity Medical Camps“ im Kalindi-Krankenhaus. Einheimische Fachärzte versorgten die über 2100 Patienten dort umsonst. Die insgesamt 12 Camps waren ein voller Erfolg.

Im März 2014 fingen wir an, die geplanten bzw. lang ersehnten internationalen „Medical  Surgical Camps“ zu veranstalten – erstmalig zusammen mit dem deutschen „Interplast“-Ärzteteam. Unter der Leitung von Dr. Heinz Schöneich wurden in zehn Tagen 154 Operationen erfolgreich durchgeführt. Alle medizinisch-operativen Leistungen waren für die arme Bergbevölkerung kostenlos. Die Kosten wurden zum größten Teil von unserer Stiftung übernommen.

Im Sommer 2014 wurde die Trinkwasserquelle „Irene Becker II“ in Bardwala fertiggestellt.

Im November des gleichen Jahres organisierten wir ein weiteres „Medical Surgical Camp“ mit einem etwas kleineren „Interplast“-Team. Die Mediziner aus Deutschland operierten erfolgreich 81 Einheimische umsonst.

Im gleichen Monat übernahm Dr. Agnes Wagner die Leitung des „Dental Medical Camps“ in Vikasnagar und Umgebung. Über vier Wochen kümmerte sie sich aufopferungsvoll mit ihrem Team um die Zähne und Mundhygiene der Bergbevölkerung.

2014 war ein Jahr des Erfolgs für unsere Stiftung. Ihre Spenden haben das ermöglicht!

 

2015 – Das Jahr der Jahrhundertkatastrophe Nepals

Voller Elan starteten wir in das neue Jahr. Gleich im Januar haben wir unsere Arbeiten mit den bewährten monatlichen „Charity Medical Camps“ in Kalindi-Hospital fortgesetzt. Die Resonanz der Bevölkerung ist überwältigend.

Im April ging der Wiederaufbau der in der Jahrhundertflut zerstörten Wasserauf-bereitungsanlage  „Schneekristall“ und „Irene Becker III“  (mit deutscher Technologie wird das Wasser des Ganges auf WHO-Standard aufbereitet) in Heena (90 Kilometer südlich von der Ganges-Quelle in Gangotri) los. Die Arbeiten sind aufgrund der vorherrschenden Risiken (Überschwemmung und Erdrutsche) sehr langwierig und kostenintensiv – wir hoffen dieses Projekt im Frühjahr 2016 zu beenden.

Ein weiterer Erfolg in Indien war unser „Medical Camp“ mit dem Schwerpunkt Gynäkologie für die ländliche Bevölkerung aus Kekri/Rajasthan. Das deutsch-französische Ärzteteam konnte dort von Ende Oktober bis Mitte November helfen. Das Feedback war unglaublich. Selbst die indische Regierung bat die Dr. Georg Michael Praetorius Stiftung, dort regelmäßig tätig zu werden.

Eine junge Ärztin vom Kalindi Hospital, Dr. Sanskriti Priya, hat erst in Oktober-November 2015 mit Unterstützung der GMP-Stiftung fünf Wochen in drei Kliniken des Münchener Großraumes hospitiert, um sich in den Bereichen laparaskopischer Gynäkologie und IVF (in Vitro Fertiliation) weiterzubilden. Nach ihrer Rückkehr in die Heimat hat sie bereits begonnen, ihre neu in Deutschland erlernten Fähigkeiten im Kalindi Hospital anzuwenden.

Den ausführlichen Kekri Medical Camp Bericht legen wir Ihnen bei (Anlage 1).

Die schreckliche Nachricht über die wohl schlimmste Naturkatastrophe in der Geschichte Nepals, stellte auch uns vor neue Herausforderungen: Am 25. April 2015 zerstörte ein Erdbeben unglaublichen Ausmaßes die Region um Kathmandu und im östlichen Teil des Landes. Immer wieder, bis Mitte Mai, bebte die Erde. Knapp 9.000 Menschen starben, unzählige Einheimische wurden verletzt. Die internationalen Hilfsorganisationen reagierten sofort und  konzentrierten sich hauptsächlich auf die nepalesische Hauptstadt.

Auch unsere kleine Stiftung wollte möglichst schnell helfen. Wir kooperierten ab Mai mit dem jungen nepalesischen Ärzteteam Ek-Ek-Paila (auf Deutsch: Schritt für Schritt) und initiierten eine monatliche Serie von „Charity Medical Camps“ in vollkommen zerstörten Dörfern im Katastrophengebiet. Die jungen Fachmediziner und das Pflegepersonal engagierten sich beispiellos. Bis heute ist ihre Solidarität für die Landsleute einmalig und zeigt sich von einer sehr beständigen Seite.

Wir unterstützen auch ein Dorf. Die dort lebenden 81 Familien waren alle von der Erdbebenkatastrophe betroffen – fühlten sich aber alleine und im Stich gelassen, denn sie hatten bis dahin noch keine Hilfe erhalten, obwohl sie nur eine Auto-Stunde von Kathmandu entfernt sind.

Wir verteilten Geld und für die sechs Neugeborenen und deren Mütter hatten wir Decken, Seife und Nahrungsmittel organisiert. Und obwohl diese armen Menschen vor dem Nichts standen, haben sie ihr Lächeln nicht verloren.

Nähere Informationen finden Sie auf unserer Homepage.

Vielleicht sollten wir das als kleinen Denkanstoß nehmen, wenn an Weihnachten mal wieder der Haussegen schief hängt, man sich über eine Autopanne oder einen Nachbar ärgert. Wir sollten für unser sehr gesegnetes Leben hier zu Hause dem lieben Herr Gott von Herzen danken.

 

2016 – Das Jahr der Visionen

Natürlich haben wir auch viele Projekte für das kommende Jahr geplant. Durch die Erfahrungen, die wir nach der Erdbebenkatastrophe sammeln konnten, haben wir nun eine neue Vision. Die Dr. Georg Michael Praetorius Stiftung möchte ein mobiles Krankenhaus auf die Beine stellen. Denn gerade in den von der Außenwelt abgeschnittenen Bergdörfern Indiens und Nepals gibt es keine medizinische Versorgung. Wenn ein Kind beispielsweise schwer erkrankt, ist er zum Sterben verurteilt. Mit unserem mobilen Krankenhaus können wir zusammen mit dem hoch motivierten nepalesischen Ärzteteam Ek-Ek-Paila Leben retten. Das Fundament ist schon gelegt – dank des „Apotheker Helfen e.V.“. Dieser  gemeinnützige Verein hat uns ein mobiles Ultraschallgerät gespendet, denn auch er ist von unsern nachhaltigen und zukunftweisenden Plänen überzeugt. Wir hoffen, gemeinsam mit dem „Apotheker Helfen e.V.“ und anderen gleichgesinnten Organisationen dieses Projekt verwirklichen zu können.

Natürlich möchte sich unsere Dr. Georg Michael Praetorius Stiftung auch bei Ihnen herzlich bedanken: Nur Ihre Spenden und Hilfe haben dies alles ermöglicht! Danke!

Wir haben unseren Beitrag geleistet indem wir Ihre Zuwendungen zu 100 Prozent dort verteilt haben, wo sie am dringendsten gebraucht wurden.

Auch weitere medizinische Projekte sind für das Jahr 2016 bereits für Nepal und Indien in Planung (z.B. siehe Anlage 2, Aspirations & Visions).

Wie auch die letzten Jahre, wünschen wir uns, dass wir Sie mit unserem folgenden Jahresbericht 2014/2015 von dem Nutzen unserer Arbeit begeistern können und hoffen, dass Sie uns weiterhin freundschaftlich verbunden bleiben.

Ihnen und Ihren Lieben wünschen wir gesegnete Weihnachten und uns allen ein gutes, von Frieden geprägtes, Neues Jahr 2016!

Mit herzlichen Grüßen,

Ihr Stiftungsrat

 

Dr. Dietrich Hueck                       Dr. Shashi Praetorius                            Dr. Michaela Prinzessin Wolkonsky